Liebe Leserin, lieber Leser,

hatten Sie schon einmal eine Aktie im Depot, die sich verzehnfacht hat? Aber nicht vor, sondern nach Ihrem Kauf. Was für Otto Normalverbraucher der Lottogewinn, ist für den Börsianer eine solche Tenbagger-Aktie. Heute habe ich für das Wikifolio eine australische Aktie gekauft, die das Zeug für 1.000 Prozent Kursgewinn hat.

Alkane Resources muss dafür gar nicht viel tun, sondern nur wiederholen, was die Aktie bereits ab Mitte 2010 binnen zehn Monaten geschafft hat.

Von rund 25 Cents stieg der Aktienkurs damals auf zirka 2,70 australische Dollar.

Solch utopisch anmutende Kursgewinne können Sie nur erzielen, wenn eine Aktie noch nicht „in“ ist. Das trifft auf Alkane zu. Die letzten sechs Jahre ging es wenig aufregend zu, wenn man einmal von der knappen Verdreifachung in der zweiten Jahreshälfte 2016 absieht.

„Seltene Erden“ mit großem Potential

Meine Gründe für den Kauf der Aktie gerade jetzt: Alkane besitzt neben einem kleinen profitablen Goldabbau in New South Wales das baubereite Dubbo-Projekt (DP). Dieses hat großes Potential und soll mit 30 Prozent vom Umsatz „Seltene Erden“ produzieren.
Smartphones, Notebooks, LED-Leuchten, Elektromotoren – viele Hightech-Produkte würden ohne Seltene Erden nicht funktionieren.
17 Metalle firmieren unter dem Begriff Seltene Erden: Scandium, Yttrium und Lanthan – und die 14 im Periodensystem auf das Lanthan folgenden Metalle, die sogenannten Lanthanoide. Beispielsweise zählen dazu Cer, Praseodym, Neodym, Europium und Yttrium.

Wichtig: Die Bilanz muss stimmen!

Alkane verfügt über eine gesunde Bilanz ohne Schulden und ist eines der wenigen börsennotierten Unternehmen, die von einem Boom bei Seltene Erden profitieren würden. Die Aktie ist analytisch spottbillig, dürfte aber erst richtig wachgeküsst werden, sobald ein größerer Joint Venture-Partner gefunden ist, mit dem das gewaltige Dubbo-Projekt in die Konstruktionsphase gebracht werden kann.

Eine neue Bonanza bei den Seltenen Erden und damit ein Partner für Alkane könnte nun schnell vor der Tür stehen. Denn China, der weltweit größte Produzent von Seltenen Erden, ist im vergangenen Jahr überraschend auch zum größten Importeur der Mineraliengruppe geworden. Das Land importierte im Jahr 2018 41.400 Tonnen Seltenerdoxide und -oxid-Äquivalente, ein Anstieg von 167 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Rückgang der illegalen Produktion hat laut einem Bericht des Beratungsunternehmens Adamas Intelligence die heimische Produktion verringert. Als China 2010 seine Exportmengen von Seltenen Erden plötzlich einschränkte, um die umweltschädliche exzessive Förderung zu verringern und die Preise dennoch oben zu halten, verzehnfachte sich der Aktienkurs von Alkane.

Spekulieren – aber bitte mit Verstand

Sie fragen sich vielleicht, warum ich so wenig – Depotanteil gerade mal zwei Prozent – gekauft habe, wenn ich der Aktie eine Verzehnfachung zubillige? Es ist eine Spekulation, die zwar fundiert ist, aber nicht aufgehen „muss“. Eigentlich hätte ich Alkane für das Wikifolio überhaupt nicht kaufen „dürfen“. Denn ich ramponiere mir damit zuerst einmal mein Gesamtergebnis, weil diese Aktie einen hohen Spread zwischen Ankauf- und Verkaufskurs an den deutschen Börsen aufweist. Heute habe ich Alkane zu 0,15 Euro via Lang & Schwarz gekauft. Der Verkaufskurs lag zu dem Zeitpunkt bei 0,132 Euro, was sofort zu einem Verlustausweis im Wikifolio von satten 12 Prozent führt, obwohl die Aktie gar nichts verloren hat. Die große Spanne zwischen Geld- und Briefkursen ist dafür verantwortlich. Ich werfe mir also zuerst einmal einen Bumerang, wenn ich solche Aktien ins Wikifolio nehme, Sie sehen zuerst einmal „rot“, nämlich ein negatives Ergebnis, dass es aufzuholen gilt.

Als an der Börse interessierte Leser können Sie es sich einfacher machen und – eine nicht zu kleine Anlagesumme vorausgesetzt – derartige Aktien direkt an der Heimatbörse handeln, also im Fall Alkane in Australien. Doch dann sollten Sie stets ein Limit setzen, um nicht über den Tisch gezogen zu werden.

Noch ein Depot-Booster?

Noch mehr als für Alkane treffen obige Feststellungen auf meinen Wikifolio-Wert Arafura zu. Dies ist ebenfalls eine australische Aktie im Sektor Seltene Erden mit noch höherem Spread zwischen An- und Verkauf. Arafura ist spekulativer als Alkane, weshalb ich den Depotanteil auch geringer halte.

Arafura liegt charttechnisch auf einer Unterstützungszone und kann sich von hier aus leicht verdoppeln oder verdreifachen. Ich zeige Ihnen absichtlich nur den 5-Jahres-Chart, damit Ihnen nicht schwindlig wird. Ende 2010 notierte die Aktie noch bei 1,80 australischen Dollar – also 36fach höher.

Hohe Gewinne sind auch mit bekannten Titeln möglich

Zum Glück lassen sich hohe Gewinne auch bei marktbreiten Titeln und damit einfacher erzielen. Schauen Sie sich nur meinen Standardwert im Silberbereich Wheaton Precious Metals an.

Direkt zum Start des Wikifolios am 15. November 2018 kaufte ich 3000 Optionsscheine zu 1,63 Euro und nochmals 1600 zu 1,78. Perfektes „Timing“. In der „Trade Historie“ können Sie alles nachvollziehen. Beim Verfassen dieser Zeilen liegt der Open End-Turbo-Optionsschein bei 9,51 Euro, was einem Gewinn von 465 Prozent entspricht. Das schöne Ergebnis hat auch eine ambivalente Seite. Von ursprünglich 4600 sind nur noch 1100 Scheine im Wikifolio, den Rest habe ich mit happigen Gewinnen auf der Reise nordwärts verkauft. Hätte ich einfach stur gehalten und nichts getan, stünde das Gesamtergebnis des Wikifolios noch besser da. So ist die Börse.