Liebe Leserin, lieber Leser,

immer wieder werde ich gefragt, wie man eigentlich (am besten) Gold kauft. Tatsächlich können beim Erwerb physischer Edelmetalle leicht Fehler begangen werden. Es führen gute und suboptimale Wege zum privaten Goldschatz, den Sie weder gefährden noch verlieren sollten. Deshalb starte ich heute eine Serie, um Sie für den Kauf von Edelmetallen fit zu machen. Künftig erfahren Sie an dieser Stelle etwa:

  • wie hoch der Anteil von Gold und Silber am Vermögen sein sollte
  • ob Silber das bessere Gold ist
  • wie und wo Sie optimal Preisvergleiche anstellen und kaufen
  • warum Sie eine Quittung brauchen und wie Sie doch anonym bleiben
  • welche Barren und Münzen am besten für private Anleger sind
  • die passende Kaufstrategie für unterschiedliche Anlagesummen

Warum Gold und Silber heute unverzichtbar sind

„Wer Gold hat, hat immer Geld“. Alan Greenspan sprach diese wahren Worte aus, lange bevor er 1987 die Führung der US-Notenbank FED übernahm und dann bis zu seinem Abschied im Jahr 2006 die Welt in einer Geldflut förmlich ertränkte sowie die Zinsen künstlich drückte. Nicht nur Ben Shalom Bernanke und die anderen Nachfolger setzten diese Umtriebe nahtlos fort. Europa wird durch den italienischen Goldman Sachs-Handlanger und EZB-Präsidenten Mario Draghi zum geldpolitischen Versuchskaninchen mit Null- und Minuszinsen.

Seit Einführung des Euros vor zwanzig Jahren haben wir eine Situation, die so umschrieben werden muss: „Wer Geld hat, bekommt dafür immer weniger Gold“. Die folgende Grafik sagt mehr als tausend Worte.

Der Goldpreis als wichtigstes Fieberthermometer für den Gesundheitszustand unseres Finanzsystems steigt im Trend seit der Jahrtausendwende. Am 1. Januar 1999 konnten Sie mit 100 Euro noch 12,7 Gramm Gold kaufen, Ende April 2019 nur 2,7 Gramm. Damit verlor der Euro seit seiner Einführung gegenüber Gold also rund 79 Prozent.

Schleichende Enteignung durch Euro-Wertverlust

Der Euro ist sicher keine Währung, mit der wir gut und gerne leben. Wer Konsumverzicht übt, also spart, wird bestraft und enteignet, da die – selbst amtlich geschönte – Teuerung weit über den Nominalzinsen liegt. Praktiziert wird dies alles, um ein pervertiertes Geldsystem noch etwas am Leben zu halten sowie Banker und Politiker vor den Folgen ihrer Fehlspekulationen, Verschwendungen und Schuldenorgien zu bewahren. Nach dem Plan der eingebildeten und selbstgefälligen Eliten soll dieses Spiel noch lange so weitergehen. Am Ende haben Sie als Bürger die zu Scheingeld mutierten Geldscheine. Dann wird sich die Gauner-Symbiose aus Politik und Finanzwirtschaft die Hände in Unschuld waschen wollen.

Als deutschem Sparer hilft Ihnen niemand. Die Bundesbank ist entmachtet, ihr Präsident steht wie ein einsamer Rufer in der Wüste auf verlorenem Posten. Von der Politik, die zum Bettvorleger betrügerischer Banker mutiert ist, haben Sie sowieso keine Unterstützung zu erwarten. Nolens volens müssen Sie als Bürger, der nicht alles verprasst (hat), Ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Die Hauptwaffe für Ihre pekuniäre Notwehr ist – schon seit vielen Jahrhunderten bewährt – der Kauf von Gold (und Silber). Beim Erwerb physischer Edelmetalle haben Sie den großen Vorteil, aus dem wackligen Geldsystem raus und auf keine Gegenpartei angewiesen zu sein. Denn es sind Werte an sich, Sie müssen auf keine Versprechen vertrauen und können nie einen Totalverlust erleiden.

Vorfahrt für Gold(minen), Vorsicht bei Öl und Aktien?

„Politische Börsen haben kurze Beine“, lautet eine bekannte Börsenweisheit. Am Ölmarkt scheint sie sich gerade zu bestätigen. Letzte Woche drohte die US-Regierung jedem mit Sanktionen, der ab 1. Mai Öl vom Iran kaufen will. Teheran antwortete mit Gedankenspielen zur Blockade der Straße von Hormus, durch die 40 Prozent des globalen Ölangebots geht. Als Folge schnellte der Ölpreis durch seine Widerstandszone bei 64/65 Dollar.

Der Ölpreis könnte hier leicht für mehrere Wochen einen Hochpunkt erreicht haben. Denn Öl war zuvor schon „überkauft“ und fiel dann auch deutlich unter das kurzfristige Ausbruchsniveau zurück. Langfristig wird Öl weiter klettern, da aber der US-Aktienmarkt – mit dem Öl schon lange im Einklang läuft – nach oben überrissen ist und eine Verschnaufpause benötigt, sollten vorsichtige Anleger beide Sektoren vorerst links liegen lassen.

Stabilisierung von Gold, Silber und Minenaktien

Gold, Silber und die Minenaktien zeigten eine Stabilisierung gegen Ende der letzten Woche und haben gute Chancen, sich an meine Regieanweisung „Aufwärts ab April“ zu halten. Riskieren Sie vor der FED-Sitzung am 1. Mai jedoch nicht zu viel. Auch muss der Goldpreis für richtig „grünes Licht“ die Marke 1302 Dollar überwinden und Silber die 15 Dollar im Rückspiegel sehen. Dann kann Silber zumindest wieder die 15,60 und Gold sein Jahreshoch bei 1350 Dollar erreichen.

Konsequenzen im Wikifolio „Wolfs Wahl“

Minimale Anpassungen in meinem Depot sind die Folge. Mit nur kleinen Einsätzen habe ich drei Hebelprodukte auf Gold, Silber und Minenaktien gekauft. Etwa diesen Optionsschein auf Gold:

Bei einem Basispreis von 1300 Dollar habe ich nun gut viereinhalb Monate bis 20. September Zeit, dass diese Spekulation aufgeht. Gut möglich, dass ich ein wenig zu früh gekauft habe. Aber zumindest bin ich mit dieser ersten Teilposition optisch „unten“ eingestiegen.

Im Einklang mit meiner vorerst vorsichtigen Einschätzung zum Öl reduzierte ich heute nochmals meine Position im Open-End-Turbo-Optionsschein auf US-Öl mit wohltuenden 453 Prozent Gewinn.

In eigener Sache: Herzlichen Dank für Ihre Leserbriefe!

Über den KOPP-Verlag, aber auch über diese Internetseite erreicht mich eine beachtliche Anzahl durchgehend sehr positiver Leserbriefe zu meinem Buch „Dumm, dümmer, deutsch“. Meist sind diese ermutigend und erhellend, oft aber auch ernüchternd – was die Zustände in Deutschland und die entsprechenden Erfahrungen der Leser angeht.

Für Ihre Leserbriefe zum Buch und Ihre Kommentare zur Internetseite bedanke ich mich von Herzen und bitte um Verständnis, dass/wenn ich nicht allen zeitnah antworten kann.