Liebe Leserin, lieber Leser,
wahrscheinlich spüren auch Sie, dass wir in einer Zeit des Umbruchs stecken. Wenn Sie sich dabei auf Politiker verlassen, sind Sie im wahrsten Sinn des Wortes verlassen. Planlose Partei- und Schönwetter-Politprofis hatten noch nie ein Frühwarnsystem für Krisen. Dafür äffen sie Modeströmungen nach und verstärken gerade die Klimahysterie. Wenn das „Klimakabinett“ unter großem Tamtam und Klimademonstrationen ein Klima-Schutzpaket verabschiedet, um Klimaziele zu erreichen, regt sich bei mir die Sorge um das geistige Klima.
Denn parallel fährt mit der Automobilbranche eine deutsche Schlüsselindustrie gegen die Wand. Die Autoverkäufe sind eingebrochen, die Zulieferer müssen Tausende Mitarbeiter entlassen. Viele der fanatischen Klima-Ideologen begrüßen das sogar. Sie machen sich auch nicht klar oder es ist ihnen schnuppe, dass Deutschland nach dem Brexit fast den gesamten EU-Beitrag von Großbritannien berappen darf. Zudem drohen US-Strafzölle.
Zuerst wird jetzt der deutsche Untertan für den Klimawahn zur Kasse gebeten. Wie immer geht es darum, den Bürger unter einem Vorwand zu schröpfen, ihn wie ein Schaf zu scheren und zu dirigieren. Um kein Schaf zu sein, müssen Sie nicht gleich zum Wolf werden. Brechen Sie nur aus der Herde aus, um klarer zu sehen.
Nicht beim Klima – hier lauern die akuten Gefahren
Bevor das Klima uns ultimativ in den Schwitzkasten nimmt oder wir jämmerlich erfrieren, werden andere Tretminen hochgehen, die leichter zu entschärfen sind. Nur kann dabei nicht jeder so leicht und unbedarft von Sachkenntnis mitquatschen. Wer will schon die Augen öffnen und Parallelen zur Zeit vor den Weltkriegen erkennen? 1914 arbeitete sich das deutsche Kaiserreich in vielen Sektoren an die Weltspitze, verdrängte England, was dort Neid auslöste. In den 1930er Jahren blamierte sich die Gläubigernation USA bei der wirtschaftlichen Entwicklung besonders im Vergleich zur Schuldnernation Deutschland. Viele – auch international bekannte – Amerikaner opponierten gegen den US-Präsidenten und Kriegshetzer F. D. Roosevelt.
Der Countdown zwischen den USA und China: Knackpunkt Iran
Donald Trump kann sich als aktueller Präsident über zu wenig Gegenwind ebenfalls nicht beklagen und spuckt gern große Töne. Ihm fehlt jedoch die Scheinheiligkeit eines Franklin Delano Roosevelt. Vor Kriegseinsätzen schreckt Trump bislang stets zurück, und sei es in letzter Minute. Er hat seinen Sicherheitsberater John Bolton, den er selbst als „Kriegstreiber“ bezeichnet, zum Glück entlassen. Außenminister Mike Pompeo ist aber auch schwerlich als Freund des Friedens zu bezeichnen.
In den USA regiert nicht (nur) der Präsident, sondern auch MIK – der „Militärisch-Industrielle Komplex“. Das ist ein offenes Geheimnis, seit Eisenhower am 17. Januar 1961 als Präsident bei seiner Abschiedsrede deutlich vor dem riesigen und undurchschaubaren Netzwerk aus militärischem Establishment und einer mächtigen Rüstungsindustrie gewarnt hat. Eisenhower ermahnte seine Nachfolger:
„In den Gremien der Regierung müssen wir der Ausweitung, ob aktiv oder passiv, des unbefugten Einflusses des militärisch-industriellen Komplexes vorbeugen. Das Potential für einen verheerenden Anstieg der Macht an falschen Stellen besteht und wird bestehen bleiben. Wir dürfen niemals zulassen, dass diese einflussreiche Allianz unsere Freiheiten und demokratischen Prozess gefährden.“
Die Warnung Eisenhowers war berechtigt und hat nicht gefruchtet. Man muss sich nur die aberwitzige Hochrüstung und Blutspur der USA in den letzten Jahrzehnten ansehen. Der MIK hat nun eindeutig den Iran im Visier – als Vorstufe zur Auseinandersetzung mit Russland und besonders China. Die Chinesen können ihre Partner in Teheran nicht opfern, denn Persien ist nicht nur strategischer Verbündeter und liefert Peking Öl. Ohne Iran kann China sein Megaprojekt „Neue Seidenstraße“ vergessen.
Wundert es Sie da noch, dass Russland erstmals gemeinsam mit China, Indien und Pakistan eine große Militärübung durchführt? Ziel des Manövers „Tsentr 2019“ ist der „Kampf gegen den internationalen Terrorismus“. Der USA?
Wirtschaftszyklen warnen – Schrottpapiere boomen
Zunehmende politische und militärische Konflikte, Radikalisierung, niedrige Zinsen und eine lahmende Wirtschaft – all dies sind Kennzeichen, dass wir uns innerhalb der langfristigen Wirtschaftszyklen im „Kondratieff-Winter“ befinden. Und da muss man sich warm anziehen. Zumal die anhaltenden Niedrig- und Negativzinsen zu Fehlentwicklungen führen, die das uns bekannte Finanzsystem leicht zerstören können.
Auf der Jagd nach Zinsen balgen sich Investoren um „Ramschbonds“ von Firmen, die am seidenen Faden hängen. Diesen Trend nutzen mehr und mehr „Zombie-Unternehmen“ (Originalton Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) und halten sich immer wieder billig über Anleiheverkäufe künstlich am Leben. Selbst US-Notenbankchef Jerome Powell grübelte kürzlich öffentlich: „Könnte der Anstieg der Unternehmensschulden ein größeres Risiko für das Finanzsystem bedeuten, als wir glauben? Meine Kollegen und ich stellen uns diese Frage ständig.“
Investmentbanken sind da fixer und gewiefter, verpacken Kredite zu großen Paketen und verscherbeln diese an Investoren. Damit Anleger mit gutem Gefühl beherzt zugreifen, werden immer weniger Anleihen mit relevanten Kennzahlen versehen – etwa zum Verschuldungsgrad eines Unternehmens. Dass solche Covenant-Klauseln ein wichtiges Warnsignal sind, wird erst dann auffallen, wenn das Kartenhaus zusammenfällt. Aus 2008 hat man nichts gelernt. Banker gleichen allzu oft Junkies.
Wunderwaffen gegen wirtschaftlichen Wahnsinn
Wie können Sie sich gegen den heraufziehenden Sturm wappnen? Indem Sie nicht auf die offensichtlichen Gaunereien hereinfallen, die Finger von Empfehlungen der Bank und des Staates lassen, also konsequent Riester und die meisten Fonds meiden.
Psychologie, Lebensweisheit und Gelassenheit helfen auch. Im Buch Dumm, dümmer, deutsch habe ich zwei Klassiker empfohlen: Zum einen Psychologie der Massen von Gustave Le Bon und zum anderen Aphorismen zur Lebensweisheit von Arthur Schopenhauer. Ihre pekuniäre Potenz wird durch diese Investition nicht überstrapaziert. Denn die beiden Bücher sind sogar als gebundene Ausgabe für je knapp fünf Euro erhältlich.
Mit den richtigen Aktien im Depot können Sie entspannen
Wenn es Ihnen gelingt, Aktien mit Raketentreibsatz zu entdecken, haben Sie auch Ruhe an der finanziellen Front. Im Wikifolio Wolfs Wahl ist dies mit Alkane Resources gelungen. Die australische Aktie kaufte ich am 25. März zu 0,15 Euro und stellte sie als Kandidaten für eine Kursverzehnfachung heraus. Mittlerweile erfolgten Bohrungen mit vielversprechenden Gold-/Kupfer-Ergebnissen. Ich zeige Ihnen Alkane nun in drei Zeitfenstern. Zu diesem Vorgehen rate ich Ihnen auch bei jeder individuellen Aktienauswahl. Den Grund sehen Sie gleich.
Vielleicht haben Sie sich in den letzten Wochen gewundert, dass ich bei Alkane keine Kursgewinne realisierte. Die letzte Grafik sollte als Erklärung ausreichen.
Wikifolio: Wieder handelbar und stabil auf Kurs
Dass das Wikifolio mehrere Tage nicht handelbar war, bedarf näherer Erläuterung.
Grundsätzlich ist es so: Nur ich manage das Depot, entscheide allein, was wann ge- und verkauft wird, führe dies direkt und für jeden nachvollziehbar durch. Unabhängig vom Ersteller gilt für alle Wikifolios: Sobald für einen Titel im Wikifolio – aus welchem Grund auch immer – kein Börsenkurs gestellt wird, ist der Börsenhandel unterbrochen, da keine exakten An- und Verkaufskurse für das Depot mehr berechnet werden können. Es handelt sich dabei um einen Automatismus, auf die der Wikifolio-Manager keinen Einfluss hat.
Ob ein Wikifolio handelbar oder ausgesetzt ist – der Ersteller kann immer im Depot disponieren, kaufen und verkaufen. Natürlich mit Ausnahme der Einzeltitel, die temporär ausgesetzt sind. So war ich auch in der vergangenen Woche trotz Kursaussetzung aktiv, stabilisierte das Depot und startete in den Handel mit Gewinn.
Wie immer können Sie dies detailliert in der „Trade Historie“ nachvollziehen:
https://www.wikifolio.com/de/de/w/wfxwolf007
Die Drei von der Haltestelle: Alkane, Americas Silver und Energold Drilling
Gleich drei Aktien bewirkten die temporäre Kursaussetzung des Wikifolios. Erfreulich im Fall der australischen Alkane, denn der zweitägigen Suspendierung folgten exzellente Bohrergebnisse und Kurssprünge. Administrativ und nervig bei Americas Silver, wo sich einfach nur Name und ISIN der Aktie änderten. Aus Americas Silver ist nun Americas Gold+Silver geworden. Die neue Kennnummer führte dazu, dass der ursprüngliche Kaufpreis und damit die prozentuale Veränderung nicht mehr ausgewiesen wird. Ein Blick in die „Trade Historie“ zeigt, dass Americas Silver am 21. Februar zu 1,58 Euro gekauft wurde. Die Woche endete für Americas Gold+Silver mit einem Kurs von 2,701, woraus sich ein Gewinn von 71 Prozent errechnet.
Tabula rasa bei einem Hoffnungswert
Energold Drilling war in der vergangenen Woche das Ärgernis im Wikifolio. Nach einem „Trading Halt“ am 13. September an der kanadischen Heimatbörse wird die Aktie in Übersee seit dem 19.9. wieder gehandelt. Aber an einer nachrangigen Börse, Energold ist nicht mehr das alte Unternehmen und auch nicht kalkulierbar. Was ist passiert?
Das schon 1973 gegründete Unternehmen konnte seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, wobei völlig unverständlich ist, warum die Unternehmensleitung vorher keine Eigenkapitalfinanzierung durchführte. Zumal Energold Drilling stets von höheren Metall- und Rohstoffpreisen profitiert hat. Zusammen mit seinen Tochtergesellschaften bietet das Unternehmen Bohrdienstleistungen für die Bergbau- und Energiesektoren, hauptsächlich in Nordamerika, Mexiko, der Karibik, Mittelamerika, Südamerika, Europa und Afrika.
Es sieht momentan so aus, als würde das Unternehmen überleben, aber es ist nicht absehbar, was den Aktionären nach dem Verkauf von Vermögenswerten, der Emission von neuem Eigenkapital und der Tilgung von Schulden noch verbleibt. Zudem war bis zuletzt offen, wann der Börsenhandel in Deutschland wieder aufgenommen wird – zu wahrscheinlich sehr niedrigen Kursen mit ungünstig hohem Spread.
Einem breit diversifizierten Depot kann eine taumelnde Aktie nichts anhaben
Ich ging in die Offensive. Um das Wikifolio wieder handelbar zu machen, bat ich das Wikifolio-Team um Ausbuchung der Energold Aktien. Dieses Vorgehen ist nach nur einer Woche Kursaussetzung unüblich. Niemand kann wissen, ob sich ein solcher Wert zum Phoenix aus der Asche entwickelt. Ich wollte im Sinne der Anleger agieren und eine schnellstmögliche Handelbarkeit des Wikifolios erreichen. Dies ist gelungen, weil das Wikifolio-Team meinem Wunsch zur Ausbuchung entsprochen hat.
Bei Energold Drilling habe ich durch die Ausbuchung auf einen vermutlich dreistelligen Euro-Gegenwert verzichtet. Für ein Depot mit dem Gesamtwert von 352.635 Euro ist dies vertretbar. Der große Vorteil einer breiten Streuung wird hier klar. Fällt ein Titel aus, schlägt dies nicht auf das Gesamtergebnis durch. Vor allem, wenn sich Kursraketen vom Schlage Alkane Resources im Depot befinden.