Liebe Leserin, lieber Leser,

eines Morgens werden Sie aufwachen und sich verdutzt die Augen reiben, denn Sie haben eine neue Währung. Dies wäre ein schöner Morgen. Und die Wahrscheinlichkeit dafür steigt. Die neuen unbegrenzten Rettungsmaßnahmen werden wie ein verzögerter Genickschuss für die Gemein(schafts)währung wirken. Jetzt ist alles möglich. Sogar ein Systemwechsel. Präparieren Sie sich – gerade auch mental.

Die meisten Menschen scheuen Veränderungen. Umbrüche verunsichern, ängstigen und lähmen viele. Wir stecken in einer Umbruchzeit, müssen aufpassen und verhindern, dass die Angst dominiert und unsere Lebensweise diktiert. Lesen Sie das Büchlein „Psychologie der Massen“ von Gustave Le Bon. Das bringt Ihnen und mir Vorteile. Ihnen dürften diverse Lichter aufgehen, und ich muss mich nicht um Kopf und Kragen schreiben.

Die Iden des März beherrschen den Dax

Deshalb richten wir – auch aus Gesundheitsgründen – unseren Blick besser auf die Finanzmärkte. Und beim Deutschen Aktienindex verblüfft im großen Bild etwas. Die Iden des März sind eine weit verbreitete Metapher für bevorstehendes Unheil seit Gaius Julius Caesar am Tag vor dem tödlichen Anschlag am 15. März des Jahres 44 vor Christus gewarnt wurde. Auch als Anleger sollten Sie sich vor den Iden des März hüten, ihnen zumindest Beachtung schenken. Denn es lohnt sich.

Die entscheidenden Trendwenden bei deutschen Aktien in den letzten 20 Jahren drängeln sich um die Märzmitte. Das inflationsbereinigt unverändert gültige Allzeithoch des Dax fällt auf den 10. März 2000. Dann ging es drei Jahre auf die Rutschbahn bis zum Tief am 12. März 2003. Nach der Finanzkrise im Jahr 2008 markierten deutsche Aktien ihren Tiefpunkt am 9. März 2009. Und wann zeigte sich im laufenden Jahr der Dax am stärksten infiziert? Am 16. März!

Der Deutsche Aktienindex in langfristiger Betrachtung zeigt die März-Extreme in den Jahren 2000, 2003, 2009 und 2020 sowie die Bedeutung des Bereichs um 8000 Punkte.

Der heftige Absturz auf das Tief Mitte März beim Dax ist ein Indiz dafür, dass deutsche Dividendenwerte vorerst das Schlimmste hinter sich haben. Auch weil vielen Beobachtern der Glaube daran fehlt. Es ist klar, dass in den kommenden Monaten Horrormeldungen über die wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Ereignisse dominieren. Ebenso klar ist, dass die Börse in der Regel die Zukunft antizipiert. Die Preisfrage lautet also: Steckt schon genug Desaster in den Börsenkursen?

„Warten Sie bis die Verzweiflung am größten ist und dann noch eine Weile.“ Die US-Investorenlegende Jim Rogers lotet so günstige Kaufzeitpunkte für Aktien aus, verrät aber nicht, wie dies messbar ist. Wir schauen uns dafür die folgende Grafik an.

Die Nasdaq ist auf eine wichtige Unterstützung gefallen und zeigt dabei eine Furcht auf dem Extremniveau des Jahres 2008.

Im oberen Teil des Schaubilds erkennen Sie, dass die Verzweiflung der Anleger Mitte März den Extremwert des Jahres 2008 erreicht hat. Dies bedeutet nicht, dass die Kurse nicht weiter fallen können, doch es spricht für eine deutliche temporäre Erholung.

2020: Vierjahres-Tief nach Fahrplan

Diese läuft gerade und ist an einem wichtigen Punkt angekommen. Hierfür bemühen wir den meistbeachteten US-Index S&P 500, der sich per 30. März bis zu seiner Abwärtstrendlinie erholt hat.

Absturz und Erholung der wichtigsten 500 US-amerikanischen Aktien im März. In der laufenden Woche kommt die Nagelprobe.

Wird diese Trendlinie übersprungen, winken weitere Gewinne. Darauf wetten sollten Sie jedoch nicht. Denn am Freitag werden die – garantiert miserablen – US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, die eine neue Verkaufswelle auslösen können. Wenn Sie kaufen wollen, warten Sie also sicherheitshalber auf den Freitagnachmittag und steigen Sie ein, wenn andere ihre Aktien panisch wegwerfen.

Rund alle vier Jahre markiert der US-Aktienmarkt ein wichtiges Tief, von dem es deutlich aufwärts geht. 2020 wäre es regulär wieder so weit. Dafür gibt es zwei plausible Szenarien. Erstens ein Boden in Form eines V, also ein starker Absturz, der abrupt wettgemacht wird. Danach hätten wir das Tief für das laufende Jahr im März bereits gesehen. Für das Eintreffen dieser Variante wären baldige positive Nachrichten hilfreich, beispielsweise ein wirksames Medikament für Infizierte oder ein Ende der Ausgangsbeschränkungen. Meist erfolgt ein Börsenboden als W. Dabei folgt einem ersten Tief eine mehrwöchige Erholung, die Kurse fallen danach noch einmal auf oder leicht unter die letzten Tiefpunkte zurück, um von da an einen neuen Aufwärtstrend – solide auf zwei Beinen – anzutreten. Für dieses Szenario kommt am ehesten das Zeitfenster Ende Mai/Juni in Betracht, wenn die wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Lähmung klarer werden.

Neue Höchstkurse sind keine Utopie

In einer Zeit, in der bislang undenkbare Maßnahmen angeordnet und akzeptiert werden, ist fast alles möglich. Sogar neue Hochs bei Aktien. Wo soll man mit seinem Geld hin, werden sich viele in den nächsten Monaten fragen, sofern sie überhaupt noch in diese Verlegenheit kommen. Wer Anleihen mit Minuszinsen kauft, dem ist nicht zu helfen. Wer auf Immobilien zusätzlich zum Eigenbedarf sitzt, darf vor einem Raubzug des Staates zittern. Die Edelmetalle – besonders Silber und Platin – sind spottbillig, werden jedoch (noch) über die Papiermärkte in Schach gehalten.

Wenn nun die Teuerung bald für jeden – auch im Supermarkt – nicht mehr zu übersehen ist, kann leicht eine Flucht in Aktien zum Schutz vor Kaufkraftverlust einsetzen. Vergessen Sie dabei nicht: Die EZB hat das PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) im Volumen von 750 Mrd Euro beschlossen und so das Limit für alle Anleihe-Kaufprogramme auf 1.100 Mrd Euro erhöht.. Beschränkungen für Anleihekäufe gibt es damit nicht mehr. Nun kann die EZB alle Anleihen eines Landes mit jeder Laufzeit kaufen.

Vergessen Sie das Deflations-Gerede. Politiker und Notenbanker haben nun einen perfekten Vorwand für absurde Operationen, die ihre Pöstchen sichern, dabei das Geld und die Gesellschaft zerstören. Es geht nur um Konkursverschleppung. Diese Herrschaften geben vor, Probleme lösen zu müssen, die ohne ihre Markteingriffe nie entstanden wären.

Die Platinaktie Impala hat sich vom Februarhoch fast geviertelt und wurde ins Wikifolio Wolfs Wahl – Gold-Silber-Platin aufgenommen.

Offene Worte zum Wikifolio und physischen Edelmetallen

Zertifikate – besonders mit Hebelinstrumenten – sind sinnvolle Produkte für Schönwetterperioden, in Ausnahmesituationen und Crashphasen dagegen eine Katastrophe. Emittenten stellen einfach keine Kurse, folglich sind Zertifikate und Wikifolios schlicht nicht handelbar. Dies betrifft auch das Wikifolio Wolfs Wahl trotz ständigem Kontakt mit beteiligten Banken und Emittenten.

Als Anleger können Sie deshalb gerade nur in kleinen Zeitfenstern das Zertifikat handeln. Im Zertifikat selbst kann ich zumindest teilweise agieren, was mit Aktienkäufen zu tiefen Kursen – etwa bei Impala – auch geschah.

Mich erreichen viele Anfragen von Lesern, die Gold und Silber in physischer Form kaufen wollen. Vergessen Sie dies zur Zeit. Die Händler sind kaum und allenfalls online zu erreichen, die Lieferwege sind unterbrochen und die Preisaufschläge viel zu hoch.

Im nächsten Beitrag erhalten Sie ausführliche Informationen zum Wikifolio und Bezug von Gold- und Silbermünzen.