Liebe Leserin, lieber Leser,
was lustig klingt, kann auch an Karneval einen ernsten Hintergrund haben. Denn das Geld in Ihrem Portemonnaie wird – weiter – drastisch an Wert verlieren. Auch wenn Sie dies ungern hören. Wer nicht hören will, muss dann fühlen. Viele fühlen sich gut, wenn sie Prognosen hören oder lesen, die den Goldpreis auf 5.000 Dollar steigen sehen. Das kann durchaus eintreten, auch 10.000 Dollar würden mich nicht wundern.
Die meisten Edelmetall-Anleger werden dennoch wenig davon haben. Aus zwei Gründen. Erstens herrscht dann Euphorie, die meisten Gold-Investoren sind bei mittel- und langfristigen Höhepunkten begeistert, kaufen weiter statt zu verkaufen, stürzen dann mit ihren Depots ab, sind wie gelähmt und bleiben trotzig auf der Rutschbahn sitzen. Zweitens sind alle Preisziele für die Edelmetalle schon allein deshalb wertlose und unsinnige Kaffeesatzleserei, weil alle Währungen ausgehöhlt und wertloser werden. Steigende Goldpreise gleichen dies nur mehr oder minder aus.
Währungen werden wertlos – Wikifolio auf Rekordfahrt
Ist Ihnen bekannt, dass alle Währungen in den letzten gut 100 Jahren zwischen 96 und 99 Prozent an Kaufkraft verloren haben? Die Aushöhlung begann 1914 – mit dem Ausbruch des Weltkrieges und (wichtiger noch) mit der Einführung der Notenbanken. Ich nenne sie lieber „Notenbanden“, denn sie handeln verlogen und verbrecherisch. Geldwertstabilität zu gewährleisten, bezeichnen sie als ihre Aufgabe. Tatsächlich verursachen sie Inflation, blähen also die Geldmengen auf, damit Staaten leichter Schulden machen und – mit dem entwerteten Geld – tragen können. Notenbanken sind also Gaunerkomplizen der Staaten zulasten der Bürger.
„Aber Inflation hat es immer schon gegeben“, entgegnete mir vor wenigen Tagen ein guter und geistreicher deutscher Freund bei einem Treffen in einem Kaffeehaus in Montevideo. Obwohl ich ihm ungern widerspreche, war es bei diesem Satz notwendig. In den Jahrzehnten vor 1914 gab es überhaupt keine Inflation in deutschen Landen, die Kaufkraft des Geldes stieg sogar leicht an.
Da staunen Sie!? Weil Sie das sonst nirgendwo lesen? Wie das wohl möglich war, wo es doch gar keine Noten- oder Zentralbanken gab? Eben, weil es keine gab! Sondern im deutschen Kaiserreich ehrliches und werthaltiges Goldgeld statt scheindemokratischer Verdummung. Nun wissen Sie bestimmt auch, warum Ihre Tageszeitung oder Ihr Finanzmagazin diese Tatsachen und Zusammenhänge nicht darlegt.
Das Gemeinschaftsgeld mündet in gemeinsame Verarmung
Dass der Euro untergehen oder weiter in Richtung Wertlosigkeit driften wird, dämmert mehr und mehr Deutschen. Wer ist schon so verrückt, völlig unterschiedliche Volkswirtschaften und Mentalitäten unter eine Währung zu pressen und dann zu glauben, es wird schon alles gut? Die meisten Deutschen haben diese gemeingefährlichen und von wirtschaftlichem Sachverstand unbetrübten Politdarsteller und ihre Parteien in der Wahlkabine angekreuzt. Jetzt tragen wir das Kreuz, und es dämmert, dass gesellschaftliche und politische Ungleichgewichte sowie eine extreme Verschuldung auch für den Euro ein unbekömmlicher Cocktail sind.
Am wahrscheinlichsten ist, dass der Euro zerbricht und die Eurozone gleich mit. Alternativ wird das Gemeinschaftsgeld als Zombie vegetieren, dem statt Blut die Kaufkraft schwindet. Für den Goldpreis in Euro gibt es in diesem Szenario keine Grenzen. Deshalb sollten Sie weder in Euro sparen noch rechnen.
Ein Blick auf die Märkte und ins Depot
Zum latent infizierten Euro gesellt sich in diesen Tagen noch die akute Angst vor dem sich ausbreitenden Corona-Virus. Für die überreizten Aktienmärkte war dies der Auslöser, um heiße Luft abzulassen.
An den Finanzmärkten fallen die Schwankungen gerade besonders stark aus. Das gilt logischerweise auch für das Wikifolio. Vermeiden Sie nach Möglichkeit emotionale Hauruck-Entscheidungen und denken Sie daran, Ihre Aufträge mit einem Limit zu versehen. Bei größeren Anlagesummen sind zudem gestaffelte Käufe und Verkäufe ratsam.
Im Wikifolio Wolfs Wahl – Gold-Silber-Platin verkaufte ich in den letzten zwei Tagen den Optionsschein auf den Goldminenindex HUI mit der WKN ST03V9 in mehreren Tranchen. Dabei wurden Gewinne von 94, 110 und 165 Prozent erzielt. Der Verkauf erfolgte auch deshalb, weil dieser Schein nur noch wenige Wochen Restlaufzeit hat und damit zu einer extrem riskanten Spekulation mutierte.