Liebe Leserin, lieber Leser,

vor zwei Tagen trudelte diese E-Mail bei mir ein: „Blitz-Umfrage: Startet Gold jetzt weiter nach oben durch?“ Teilnehmern wurden gratis Goldminen-Tipps als Einflugschneise zu kostenpflichtigen Abos in Aussicht gestellt. Ich liebe solche „Tipps“, die zuverlässig an (Zwischen-)Hochs erscheinen und mich in meiner Vorsicht bestätigen.

Vor einer Woche warnte ich Sie an dieser Stelle vor Euphorie und bereitete Sie auf die – nun gestartete – Korrektur vor: „Wenn andere gierig werden, sollte man Vorsicht walten lassen. Deshalb nahm ich in der vergangenen Woche in größerem Umfang Gewinne mit und halte mich an meine antizyklische Kaufstrategie. (…) Eine Korrektur ist in den nächsten Wochen wahrscheinlich.“

Antizyklische Anlagestrategie mit klaren Vorteilen

Diese Korrektur hat nun begonnen. Und das ist gut so. Die Börse ist da wie ein Bergsteiger, der auch Ruhepausen einlegen muss, um zu einem Gipfel zu gelangen. Verausgabt sich der Gipfelstürmer dagegen zu schnell zu sehr, droht ihm der (zu frühe) Absturz.


Gold hat sowohl die wichtige Marke 1520 Dollar als auch den grünen 20-Tage-Durchschnitt unterboten. Wie ein Magnet wirkt nun die blaue 50-Tage-Linie.

Den Luxus des Weitblicks an der Börse gönnen sich nicht viele. Meist sehen Banker und Berater den Wald vor lauter Bäumen nicht, blicken also schlicht nicht durch und sind deshalb auch auf die Einnahmen aus ihren kostenpflichtigen Börsendiensten angewiesen. Oder verhökern Finanzprodukte mit hohen Provisionen, die reines Eintrittsgeld und natürlich nicht an den Gewinn des Anlegers gekoppelt sind. Manchen Tippgebern scheint der Erfolg ihrer Empfehlungen auch zweitrangig zu sein, sie wecken Gier und wollen neue zahlende Abonnenten. Deshalb sind in den letzten Tagen die Marktschreier für Gold groß auf Achse.

Verkaufen, wenn andere gierig sind – Kaufen, wenn Desinteresse und Panik herrscht

Das ist das Erfolgsrezept. Bei großem Lärm sollten Sie die Gegenposition einnehmen. Allerdings ist dies auch für die meisten Börsianer schwer umzusetzen. Nicht mit der Schafherde zu rennen (und danach geschoren zu werden), erfordert die Überwindung menschlicher Natur und Emotion. Vermutlich liegt es nicht nur an meinem Nachnamen, dass mir dies oft gelingt.


Gierige stürmten in den letzten zwei Wochen den Silbermarkt und kauften zu jedem Preis. Ich nutzte den Run zu umfangreichen Verkäufen.

In den letzten zwei Wochen überrannten Kaufwütige regelrecht den Silbermarkt. Vielfach wurde unlimitiert geordert, um dabei zu sein. Ich dagegen verkaufte für meine Verhältnisse exzessiv – besonders Calls und Knock-Outs auf Silber mit Gewinnen bis zu 1124 Prozent. Dadurch erhöhte sich die Cash-Quote im Wikifolio Wolfs Wahl – Gold-Silber-Platin drastisch um fast das Vierfache auf nunmehr rund 41 Prozent.

Die Gewinne fielen deshalb so hoch aus, weil ich das Gros meiner Silberposition in aller Ruhe VOR dem Sprung über 15,50 Dollar Mitte Juli aufbaute, als noch Desinteresse für das „Edelmetall des kleinen Mannes“ dominierte. Werfen Sie dazu einen Blick auf den obigen Silber-Chart.

Auf den Tag und die Minute genau können Sie alle Käufe und Verkäufe in der „Trade Historie“ meines Wikifolios verfolgen: https://www.wikifolio.com/de/de/w/wfxwolf007

Verlieren Sie nie das große Bild aus den Augen

Trotz umfangreicher Verkäufe habe ich die Edelmetalle nicht abgeschrieben. Ganz im Gegenteil. In wenigen Monaten erwarte ich neue Hochs. Das bedeutet aber nicht, dass Sie jetzt mit vollen Segeln unterwegs sein sollten. Die erste Kunst an der Börse besteht darin, billig zu kaufen. Und die oft noch schwerere Übung ist der teure Verkauf. Die simple Weisheit der Kaufleute ist an der Börse auf Dauer nur erfolgreich mit antizyklischem Verhalten umzusetzen.

Bevor Gold über 1600, Silber über 20 und Platin über 1000 Dollar springt, müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit die meisten der gierigen Spätzünder-Käufer aus ihren Positionen geschreckt werden. Wir sehen jetzt eine Phase von Gewinnmitnahmen. Die späten Käufer zu den hohen Kursen Ende August/Anfang September wissen nur nicht, dass andere nun Gewinne einfahren und ihnen Verluste bleiben (werden). Denn wer spät und hoch kauft, kommt bei rückläufigen Kursen schnell ins Minus und wird dann – so emotional er gekauft hat – entnervt und panisch mit Verlust verkaufen.

Auf die Kapitulation der Späteinsteiger warte ich nun mit viel Cash im Wikifolio. Kursregionen und Zeithorizont für Neuengagements habe ich gedanklich eingezäunt, aber den exakten Fahrplan bestimmt die Börse. Auf jeden Fall werden Sie hier rechtzeitig informiert, bevor ich wieder massiv investiere.

Der wahre Goldrausch: Genießen Sie die Vorfreude

Werfen Sie einen Blick auf den Silberpreis seit 1997. Fällt Ihnen etwas auf?


Wiederholt sich bei Silber die Geschichte?

Mir fällt auf, dass die Phase von 1997 bis Ende 2003/Anfang 2004 derjenigen von 2015 bis heute extrem gleicht. Sehen Sie auch den vehementen Ausbruch des Silbers 2003 mit dem folgenden Rückschlag und der anschließenden Klettertour?

Mein Resümee: 1997 und 2016 erfolgte ein initialer Anstieg mit anschließender jahrelanger Bodenbildung, danach ein Ausbruch über die langfristigen gleitenden Durchschnitte (2003 und jetzt 2019). Nun steht ein jahrelanger – mit Rückschlägen gespickter – Anstieg bevor, der in eine finale Preisexplosion mündet. Wer dabei auf Zack ist und seine Emotionen im Griff hat, wird nicht nur an Erfahrung reich.

Wikifolio: Wartet mit viel Cash auf den günstigen Einstieg

Sollte mein Ausblick nur halbwegs zutreffen und ich nicht dem Größenwahn verfallen, wird das Wikifolio Höhen erklimmen, die heute schwer vorstellbar sind. Kurzfristig müssen Sie mit der ungewohnten Situation klarkommen, dass das Wikifolio nicht mehr alle paar Tage neue Höchststände markiert. Damit dies bald wieder der Fall ist, habe ich viel Cash aufgebaut, um günstig zuschlagen zu können. Dadurch ist auch der Spread zwischen An- und Verkauf vorteilhaft auf 2,5 Prozent gefallen. So können Sie sich zu geringeren Spread-Kosten eindecken.

Die Crux mit der Kursaussetzung: ein generelles Ärgernis

Falls Sie das Wikifolio verfolgen, dürfte auch Ihnen aufgefallen sein und nicht gefallen haben, dass es eineinhalb Tage nicht handelbar war. Erst zu Wochenbeginn wurden wieder Kurse gestellt. Dahinter steckt kein Problem meines Wikifolios, sondern eine generelle Vorgehensweise bei derartigen Index- bzw. Partizipationszertifikaten.
Sobald für einen Wert im Wikifolio keine Kurse gestellt werden können, weil beispielsweise eine Aktie vorübergehend vom Handel ausgesetzt ist, wird das Wikifolio temporär auch blockiert, da keine exakte Berechnung der Geld- und Briefkurse mehr möglich ist. 

Übeltäter Alkane versöhnt mit einem Kurssprung

Konkret kündigte mein Wikifolio-Wert Alkane Resources letzten Donnerstag eine wichtige Verlautbarung bis spätestens Dienstag an. Konsequent wurde die Aktie sofort an allen Börsen vom Handel ausgesetzt. Dieser „Trading Halt“ wurde zu Wochenbeginn zuerst an der Heimatbörse Australien aufgehoben. Mein Favorit im Sektor Seltene Erden meldete vielversprechende Gold/Kupfer-Bohrergebnisse im 110 Quadratkilometer großen Molong Porphyry Projekt (NMPP).

Die Aktie verzeichnete einen Tagesgewinn von 27,3 Prozent.

Der Aktienkurs von Alkane springt nach guten Bohrergebnissen unter hohen Umsätzen auf ein neues Jahreshoch.