Liebe Leserin, lieber Leser,

der Ton im Handelsstreit zwischen den USA und China wird schriller. Aktienmärkte, Öl und auch die Edelmetalle leiden. Nur etwa eine Handvoll Aktien präsentiert sich gerade als Gewinner der Konfrontation zwischen den Supermächten. Als Leser dieser Seite kennen Sie zwei dieser raren Aktien. Es sind die schon vor gut zwei Monaten empfohlenen Alkane Resources und Arafura Resources.

Seltene Erden-Favorit Alkane hat ein neues 12-Monats-Hoch markiert

Auf den von stark steigenden Umsätzen begleiteten sprunghaften Kursanstieg bei Alkane wies ich Sie bereits vor einer Woche hin. Seitdem spurtete die australische Aktie weiter. Allein am 29. Mai legte sie über 12 Prozent zu, über 8,5 Millionen Aktien wechselten den Besitzer. Sonst liegt der tägliche Börsenumsatz im Durchschnitt lediglich bei gut einer Million.

Mit knapp 22,9 Prozent Tagesgewinn schoss die spekulativere Arafura noch stärker nach oben. Außergewöhnliche 15,6 Millionen Aktien gingen um, das entspricht dem Zehnfachen des üblichen Handelsvolumens pro Tag.

Bei der australischen Arafura explodieren die Kurse und Börsenumsätze

Im Wikifolio „Wolfs Wahl“ verzeichnet Arafura seit dem Kauf vor zwei Monaten einen Gewinn von 66 Prozent, Alkane 34 Prozent.

Zieht China seinen Trumpf gegen Trump?

Was steckt hinter diesen starken Kursanstiegen, während alle anderen Aktienkurse fallen? China droht mit dem Ausspielen seiner Vormachtstellung bei den Metallen der Seltenen Erden im Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten.

Präsident Xi Jinpings Besuch eines Unternehmens dieses Sektors – JL MAG Rare-Earth Co Ltd, Kursanstieg allein im Mai 134 Prozent – folgten forsche Formulierungen in chinesischen Zeitungen. In einem Kommentar mit der Überschrift „Vereinigte Staaten, unterschätze nicht Chinas Fähigkeit, zurückzuschlagen“, betonte die offizielle Volkszeitung die „unangenehme“ Abhängigkeit der USA von Seltenen Erden aus China. „Werden Seltene Erden eine Gegenwaffe für China sein, um gegen den Druck, den die USA ohne Grund ausgeübt haben, zurückzuschlagen? Die Antwort ist kein Geheimnis“, hieß es, garniert mit dem Satz „Sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt!“ Diese Floskel wird in der Regel nur von offiziellen chinesischen Medien als eine letzte Warnung gebraucht, etwa während eines Grenzstreits mit Indien im Jahr 2017 oder vor dem Einmarsch in Vietnam 1978.

Seltene Erden sind ein scharfes Schwert in Chinas Hand

Ob die chinesische Seite nur taktiert und eine Einigung mit Trump erreicht wird, kann heute niemand seriös voraussagen. Es war bislang der wahrscheinlichere Ausgang, doch weltweit ist die Torheit der Regierungen nicht zu unterschätzen. Die US-amerikanischen Abnehmer sind jedenfalls komplett abhängig von Importen, und 80 Prozent der von den USA importierten Seltenen Erden stammt aus China. Obwohl das Handelsvolumen mit zur Zeit 200 bis 300 Millionen Dollar bei in die USA eingeführten Seltenen Erden nicht hoch ist, sind die High-Tech-Industrien auf diese Rohstoffe existenziell angewiesen.

US-Unternehmen wurden ja bereits Geschäfte mit Huawei verboten. Falls die chinesische Regierung als Reaktion darauf tatsächlich den Export von Seltenen Erden unterbindet, würden die Preise für diese Metalle in China sinken und sonst überall stark steigen, da rund 80 Prozent der weltweit eingesetzten Seltenen Erden in China gefördert werden.

Die Spekulanten wachen gerade erst auf

Der neu entfachte Handelskrieg hat den Halbleitersektor in den USA besonders in Mitleidenschaft gezogen. Der Index für diese Aktien ist seit seinem Hoch Ende April bereits 19 Prozent abgestürzt und kippt gerade unter die 200-Tage-Linie.

Hauptleidtragende des Handelskrieges sind die US-Halbleiteraktien


Dagegen entdecken Börsianer erst jetzt die Chancen bei Unternehmen im Bereich Seltene Erden. Klar wird dies beim Blick auf den in den USA gehandelten ETF Rare Earth / Strategic Metals mit dem Kürzel REMX. Er notiert nicht weit entfernt vom Jahrestief, verzeichnet die letzten Tage explosionsartig steigende Handelsumsätze und notierte Anfang 2018 doppelt so hoch.

Die Unternehmen von Seltenen Erden stehen erst vor der Entdeckung

Lassen Sie sich von den kurzfristig hohen Gewinnen bei meinen Seltene Erden-Favoriten Alkane und Arafura nicht zum Verkauf verleiten. Ich erwarte deutlich höhere Notierungen. Kurstreibend wirkt nicht nur der Handelskonflikt, sondern auch der Einsatz der Metalle in Elektrofahrzeugmotoren.

Aktien, Öl, Edelmetalle: Bricht nun alles zusammen?

So rhetorisch Ihnen die Frage vielleicht vorkommen mag, ganz abwegig ist sie nicht. Es gibt immer wieder Börsenphasen, in denen sich die Märkte ein gemeinsames Blutbad genehmigen. Und gerade verdichten sich auffällig die negativen Vorboten. Den abschmierenden US-Halbleiterindex haben Sie oben gesehen. Der marktbreite S&P-Index mit 500 großen US-Aktien ist auch eindeutig im Korrekturmodus.

Beim marktbreiten S&P-500-Index schneidet der MACD-Indikator gerade erst eine Signallinie nach unten

Die deutschen Zinsen flirten mit ihrem Rekordtief, was ein schlechtes Zeichen ist. Für zehnjährige Bundesanleihen erhalten Sie gerade eine – falls Sie sich darauf einlassen sollten: verdiente – Ohrfeige von minus 0,16 Prozent. Das bisherige historische Renditetief lag im Juli 2016 bei minus 0,20 Prozent.

Die ultimative Aktie für Masochisten

Eine Aktie, der ich schon in meinem Buch „Dumm, dümmer, deutsch“ die Reise in Richtung Null bescheinigte, scheint sich eifrig an meine Regieanweisung halten zu wollen. Raten Sie mal, welchen „Blue Chip“ ich meine. Es ist der teutonische „Blut Chip“ schlechthin. Kommen Sie drauf?

Diese Grafik zeigt Ihnen auch die künftigen Wahlergebnisse von CDU und SPD im Trend

Bestimmt haben Sie es schon entdeckt. Hier mute ich Ihnen den Kursverlauf der „Deutschen“ Bank zu. Dieser Laden wird wohl noch vor der Bundesrepublik Deutschland in der Versenkung verschwinden. Vielleicht reißt der Derivate-Zombie auch gleich das Weltfinanzsystem mit in den Abgrund. Dann kann die Propaganda weltweit wieder einmal posaunen: „Die Deutschen sind schuld!“ Und nicht wenige „Landsleute“ werden in bewährter Hammelherden-Manier diesen Blödsinn schlucken und wiederkäuen.

Der Crash bei den Ölbohrern bietet Chancen

Während ich keinen Cent auf das Überleben der Deutschen Bank wetten würde, habe ich Vertrauen in die Aktien von großen Ölservice-Unternehmen. Aktien vom Schlage Schlumberger werden kaum untergehen, sie liefern die Ausrüstung für die Ölsucher und bergen so geringere Risiken als die reinen Ölförderer.

Der Ölservice-Aktien ETF notiert knapp über dem 15-Jahres-Tief. Hier verkauft man nicht, sondern greift zu.

Serie: Ist Silber das bessere Gold?

Das Edelmetall Silber wird auch die Deutsche Bank und den uns bekannten deutschen Staat überleben. Obwohl der momentane Silberpreis keine Begeisterung auslösen kann.

Um die Antwort vorwegzunehmen: Das „Edelmetall des kleinen Mannes“ ist keine Alternative zu Gold, allenfalls eine Ergänzung. Gerade in Deutschland sehen das viele Anhänger des Silber anders. Mit Nachholpotential wird gern argumentiert, da der Goldpreis sein Hoch bei 850 Dollar aus dem Jahr 1980 weit überboten hat, während Silber deutlich unter der damaligen Spitze von 50 Dollar liegt.

Mit dem Silberpreis sitzen Sie in der Achterbahn

Tatsächlich schwankt das Preisverhältnis der beiden Edelmetalle stark. Auf dem Höhepunkt der Hausse der 70er Jahre war Silber extrem überbewertet. Man erhielt im Jahr 1980 zeitweise nur 14 Unzen des weißen Metalls für eine Feinunze Gold. Dagegen war Silber 1990 und 1940 so billig, dass man mit einer Unze Gold 100 Unzen Silber kaufen konnte.

Silber steigt meist stärker und fällt schneller als Gold, was nur für Anleger mit einem exzellenten Riecher für Hoch- und Tiefpunkte vorteilhaft ist. Für die meisten Investoren ist der kleine Bruder des Goldes damit unberechenbarer und raubt ihnen den Schlaf. Wussten Sie, dass Silber im Katastrophentief der Depression 1932 gerade einmal 25 Cents kostete? Dies hat damit zu tun, dass – anders als am Goldmarkt – die Industrie auf Seiten der Nachfrage dominiert. Silber ist also auf gutes Wetter in der Weltwirtschaft angewiesen. In wirtschaftlich mauen Zeiten schneidet das weiße Metall schlechter ab als Gold.

Antizyklische Anleger setzen jetzt auf das „Edelmetall des kleinen Mannes“

Wer in diesen Wochen Edelmetalle kaufen und mindestens zwei Jahre (be)halten will, sollte Silber bevorzugen. Schauen Sie sich dazu das Preisverhältnis Silber:Gold an.

Im Vergleich mit Gold ist Silber (zu) billig

Im April 2011 erreichte Silber im Verhältnis zu Gold ein Jahrzehnte-Hoch. Danach ging es auf die Rutschbahn, bis zum aktuell niedrigsten Niveau seit 1993. Damit ist Silber – in Gold gerechnet – nun billiger als in den letzten gut 25 Jahren. Vor dem finalen Boden birgt Silber noch das Risiko – und für Sie die Chance – für einen Ausrutscher nach dem Vorbild von 1990. Sollte es dazu kommen, dass Sie – wie 1990 – wieder 100 Unzen Silber für eine Unze Gold kaufen können, dann MÜSSEN Sie zugreifen.