Liebe Leserin, lieber Leser,

in der letzten Woche glänzte mein Edelmetall-Favorit Platin. Von unter 850 Dollar sprang der Platinpreis auf ein Hoch von 915,40 Dollar. Dieser Auftrieb wirkt sich angenehm auf meine drei Platin-Positionen im Wikifolio „Wolfs Wahl“ aus. Seit meinem Kauf hat der Platin-Call 154 Prozent zugelegt, die beiden Endlos-Turbos gewannen 319 bzw. 337 Prozent.

So weit der Stand von Montagmittag, 8. April. Wie geht es nun weiter?

Platin hat die Hochpunkte des letzten halben Jahres übersprungen

Dafür müssen wir zwischen kurzfristiger sowie mittel- und längerfristiger Aussicht unterscheiden. Platin hat es nun auf den höchsten Stand seit Juni letzten Jahres geschafft und ist kurzfristig ein wenig überreizt. Es könnte damit bald eine Gegenbewegung und Verschnaufpause nach den starken Gewinnen starten. Im Idealfall würde solch eine Korrektur um das Ausbruchsniveau bei 870/880 Dollar enden, bevor sich die Reise nach Norden fortsetzt.

Taktisch auf solch eine Korrektur zu setzen, ist jedoch riskant. Sie muss nicht kommen. Wichtiger ist die Regel: „The trend is your friend.“ Damit ist gemeint, Sie sollten in einer – allerdings frühen und jungen – Trendbewegung dabei bleiben und sich nicht abschütteln lassen.

Mein kurzfristiges Fazit: Aktuell bei Kursen über 910 Dollar sollten Sie nicht mehr kaufen. Wer noch nicht dabei ist, kann gestaffelt unter 880 Dollar mit Käufen beginnen. Im Wikifolio hat mein spekulativer Platin-Anteil nun knapp 15 Prozent erreicht. Steigt Platin kurzfristig weiter, werde ich ein wenig verkaufen. Das Gros der Position bleibt jedoch unangetastet, denn ich erwarte noch deutlich höhere Platinpreise.

1000 Dollar ist das mittelfristige Mindestziel

Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist Platin eine meiner beiden Haupt-Empfehlungen im Buch „Dumm, dümmer, deutsch“. Obwohl damals der Platinpreis unter 800 Dollar stand, hat sich an meiner Einschätzung nichts geändert. Noch immer bin ich einsamer Rufer in der Wüste. Wie 1998 beim Tiefstand von gut 330 Dollar. Damals erntete ich für meine Kaufempfehlung bestenfalls Kopfschütteln. Das war gut so, denn die anderen Marktbeobachter und -teilnehmer hatten dann zehn Jahre Zeit, um sich zu „drehen“ und auf den Platin-Zug aufzuspringen, der im März 2008 bei über 2300 Dollar in seinen Zielbahnhof einfuhr. Außenseitertum und Einsamkeit sind an der Börse oft Tickets zum Erfolg – und dieser dann Kompensation für zwischenzeitlichen Hohn und Spott durch „Experten“ aus der Bankenwelt.

Kann Platin die Preisexplosion von 1998 bis 2008 wiederholen?

Banker und Charttechniker verkünden ständig für alle Anlageklassen von DAX über Dollar bis Gold Kursziele. Anleger und Spekulanten hören und lesen dies scheinbar auch gern. Obwohl ich mehr davon halte, überhaupt die richtige Richtung zu erwischen, werde ich mich nun einmal bei den Orakel-Onkel einreihen.

Oben sehen Sie einen Platin-Chart, den Ihnen Banker wohl kaum präsentieren dürften. Schon gar nicht in diesen Wochen. Die Herrschaften aus dem Geldadel und Freunde der (bombastischen und unverdienten) Boni präsentieren dem Publikum derartige Grafiken allenfalls ab 2006, am ehesten noch Anfang 2008, um Gier zu wecken. Dann verdienen die, aber nicht Sie.

Mir behagt mehr die langfristige Perspektive und der günstige Einkauf. Der obige Platinpreis der letzten zwei Jahrzehnte zeigt auf einen Blick, dass dieses Edelmetall einen zweiten und genaueren Blick wert ist. Trotz desaströser Entwicklung seit dem Jahr 2011, sieht das große Bild vielversprechend aus. Das Tief vom Horrorjahr 2008 wurde 2018 getestet und hat gehalten. Dies demonstriert die blaue durchgezogene Linie. Übrigens datiert das langfristig markante Tief davor aus dem Jahr 1998. Scheinbar macht Platin seine Tiefs gern in der „acht“.

Wo wird der Platinpreis nun landen? Selbst wenn wir es nicht mit einer neuen Hausse zu tun haben, sollte er mindestens um 1000 Dollar im laufenden Jahr erreichen. In dem Bereich lagen drei kleine Hochpunkte im Jahr 2017. Etablierte und bei Banken angestellte Charttechniker würden – wenn sie überhaupt langfristige Betrachtungen anstellen – eine Linie vom Hoch des Jahres 2008 über die folgenden Preisspitzen ziehen und so um 1200 Dollar landen. Also zwischen der roten und grünen Durchschnittslinie den Abwärtstrend verorten. Das ist mir zu offensichtlich und damit zu simpel. Ich biete Ihnen die gestrichelte blaue Linie als meine Chart-Interpretation an. Diese führt in den Bereich um 1100 Dollar und zeigt damit mein bevorzugtes Kursziel für das Jahr 2019. Sollte der Platinpreis tatsächlich dorthin marschieren, sollten Sie und ich ans Verkaufen denken statt die Zitrone weiter auszupressen versuchen.

Nicht widerstehen konnte ich in der vergangenen Woche und habe Coeur für mein Wikifolio gekauft. Die Frage nach dem „Warum“ beantwortet der Chart.

Neu in „Wolfs Wahl“: Eine Silberaktie und eine Ölwette

Ich konnte zu Tiefkursen zugreifen, denn die bekannte und umsatzstarkte Silberaktie testete am 4. April ihr Tief von Mitte Dezember erfolgreich und drehte wieder nach oben. Private Anleger verkaufen oft an solchen Punkten, sind sie doch von der vorherigen Rutschbahn entnervt und geraten in Panik.

Einen kleinen Einsatz wagte ich mit einem Optionsschein auf den Marktführer bei den Öl-Service-Unternehmen Schlumberger.

Die Öl-Service-Aktie Schlumberger hat viel Luft nach oben

Der obige Wochenchart zeigt, dass zwischen dem aktuellen Stand und dem Kurshoch von Anfang 2018 über 70 Prozent Platz ist. Die Aktie hat Nachholbedarf, zumal der Ölpreis weiter wie geschmiert läuft. Das sehen Sie auch an den 500 (kein Druckfehler!) Prozent Gewinn bei meinen Open End-Turbo-Optionsschein auf den WTI Crude Future im Wikifolio „Wolfs Wahl“. (Jederzeit können Sie sich dort anmelden, einloggen und alles direkt verfolgen). In den zwei Börsentagen seit meinem Kauf gewann der Schein auf Schlumberger bereits über 33 Prozent.

Mein Wikifolio-Wert Cobalt 27 Capital verzeichnete in den letzten zwei Wochen große Insiderkäufe. Der russische Milliardär und Inhaber von Pala Investments Vladimir Iorich stockte seine Position auf und kaufte Aktien im Gegenwert von 2,2 Millionen Kanada-Dollar zu einem Durchschnittspreis von 4,04 Kanada-Dollar.

Der pekuniär potente Russe weiß wohl, was er tut und hält die Aktie für unterbewertet. Ob er ein gutes „Timing“ hat, kann ich nur hoffen. In „Wolfs Wahl“ liegt die Kobaltaktie schon seit 2. Januar und mit aktuell über 22 Prozent im Plus.

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