Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist wieder soweit. Die Zeitungen können Börsenbeben oder Crash als Überschriften bringen und den Schuldigen gleich mitliefern – Trump! Wie die Medienmeute ja schon länger und ausgiebig den Krieg sowie die Angst vor ihm schürt. Wobei auch hier der Bösewicht feststeht – Putin! Wir müssen halt schleunigst „kriegstüchtig“ werden. Angst steigert die Auflage, das müssen Sie doch verstehen! Verstanden haben dies schon die Fake News-Pioniere Pulitzer und Hearst, die den Spanisch-Amerikanischen Krieg mit gefälschten Nachrichten anzettelten, um mehr Zeitungen verkaufen zu können. Und diese Herrschaften gelten doch als wahre Vorbilder, nicht wahr?

Angst ist ein Manipulations- und Herrschaftsinstrument, das – raffiniert eingesetzt – kräftigen Reibach verspricht. Gerade auch an der Börse. Allzu oft wandert dabei IHR Geld in die Taschen anderer, die keine Angst haben, da diese Emotion ja von ihnen kalkuliert oder gar geplant wurde. Ein (un)schönes Beispiel dafür ist aktuell der dünne Silbermarkt. Der wichtigste Ratschlag deshalb vorweg: Bleiben Sie cool – am besten, wie ein Eiswürfel, der aber nicht im Whiskyglas rotiert und sich auflöst, sondern schön brav im Tiefkühlfach verharrt. Wenn Ihnen das nicht gelingt, können Sie immer noch zum Trinker werden. Nicht wenige Anleger und Spekulanten haben diesen Weg beschritten. All das muss nicht sein, wenn man sich zumindest emotional im Griff hat.
Konkret heißt dies, dass Sie jetzt zum Wochenbeginn keinesfalls verkaufen sollten. Denn der Montag und Dienstag werden mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Tief an den Finanzmärkten bringen, dem eine deutliche Erholung folgt. Viele Indikatoren und historische Parallelen deuten darauf hin. Der anschließende Anstieg dürfte jedoch nur ein erleichtertes Atemholen, damit trügerisch sein und – nach ein bis zwei Wochen – von einer erneuten Abwärtsbewegung abgelöst werden, die die aktuellen Tiefstände testet und mutmaßlich unterschreitet. Dies entspräche dem klassischen Verlauf, der als A-B-C-Korrektur bezeichnet wird.

Die ersten beiden Tage dieser Woche sollten einen temporären Tiefpunkt bringen, weil die Selbstzufriedenheit der Anleger bereits in Angst umgeschlagen ist. Dies signalisiert etwa der Momentum-Indikator RSI auf Wochenbasis mit dem niedrigsten Stand der letzten vier Jahre. Als der RSI während des Abwärtstrends im Jahr 2022 so niedrig war, setzte bald eine starke mehrwöchige Erholung ein. Zudem hat der Volatilitätsindex (VIX) bereits den höchsten Tagesschlussstand der letzten vier Jahre verzeichnet. Dem VIX zufolge ist die Angst jetzt größer als zu jedem anderen Zeitpunkt während des Abwärtstrends von 2022. Schließlich stieg die Zahl der einzelnen NYSE-Aktien, die neue 52-Wochen-Tiefststände erreichen, am vergangenen Freitag sprunghaft an und hat sich dem Extremwert von 2022 angenähert. Dies deutet darauf hin, dass der Verkaufsdruck ein Zwischenhoch erreicht hat oder diesem sehr nahe ist. Aus all dem folgt, dass die US-Aktienindizes bald eine mehrwöchige Erholung starten sollten. Der übergeordnete Abwärtstrend dürfte damit jedoch nicht zu Ende sein. Denn zum jetzigen Zeitpunkt haben die Märkte eine Rezession in den USA noch nicht eingepreist, und die US-Notenbank hat noch nicht einmal begonnen, auf die Schwäche zu reagieren.
Bleiben Sie Silber und Gold hold!
Nachdem bis zum Wochenende fast zehn Billionen Dollar auf dem US-Aktienmarkt verpufften, verkauften Anleger, die mit Nachschussforderungen konfrontiert waren oder Liquidität benötigten, reflexartig zuerst einmal alles – einschließlich Gold und Silber. Leider konnten so die manipulierenden Großbanken bei Silber einem Teil ihrer riesigen Shortpositionen mit Gewinn entkommen. Honi soit qui mal y pense …. An den positiven Aussichten hat sich nichts geändert, allein der Goldpreis war kurzfristig technisch überreizt und mit zu vielen Optimisten vom Sentiment für einen Rückgang anfällig. Dennoch traf es den Silbermarkt härter, da dieser erheblich kleiner und damit leichter attackierbar ist.

Beim Goldpreis liegt die kurzfristige Unterstützung bei 2950 bis 2975, die starke langfristige um 2800 Dollar.
Wer nun was tun und lassen sollte
In den Wikifolios wurde am Freitag (4. April) der folgende Kommentar veröffentlicht:
„Der Crash bringt die seltene Kaufchance
Die panischen Liquidationen, die nach und nach alle Sektoren erfassen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Reaktion der US-Notenbank führen.
Die Folge wird ein dramatischer Dreh der Märkte nach oben sein – angeführt von den Edelmetallen.
Es verhält sich wie mit einem gedehnten Gummiband.
Gain follows pain. Denken Sie an die extremen Anstiege nach dem Absturz im März 2020.
Als Anleger sollten Sie Cash-Reserven haben, die Nerven behalten und zuschauen, bis die Märkte ausgebombt sind. Dann gilt es bei Anzeichen einer Wende zuzuschlagen.
Um dies in den Wikifolios umsetzen zu können, wurden Gewinne realisiert und damit die Cash-Quote deutlich erhöht.“
Jeder Anleger hat unterschiedliche Voraussetzungen: Wer in Cash ist, sollte vorerst nichts tun und sich das Geschehen von der Seitenlinie anschauen. Wer stark investiert ist, wartet die wahrscheinlich ab Dienstag startende Erholung ab und kann in den folgenden ein bis zwei Wochen an starken Tagen etwas verkaufen. Dazu nutzt man am besten Kurzfrist-Charts und/oder operiert mit nach oben gestaffelten Verkaufslimiten. Wer teilweise investiert ist und die hohen Schwankungen nutzen will, sollte mit tiefen Kauf- und hohen Verkaufsaufträgen operieren.
Generell ratsam ist nun, geduldig zu sein und auf einen echten Aufschwung zu warten statt zu zocken. Denn der Markt ist extrem volatil und kurzfristig unberechenbar geworden. In diesem Umfeld können nicht nur Händler schnell viel Geld verlieren. Als Anleger im Rohstoff- und Edelmetallsektor haben Sie fundamentalen Rückenwind und sind im Sektor mit den besten Gewinnaussichten positioniert. Warum? Das zeigt Ihnen die folgende Darstellung.
