Der „Crash“, die Emotionen und richtige Reaktionen – Teil 2 – Gier und Bitcoin
28. April 2025
Liebe Leserin, lieber Leser,
in dieser angekündigten Ergänzung zum Beitrag vom 7. April kann festgestellt werden, dass es 1. richtig war, an jenem Montag und dem folgenden Dienstag „cool“ zu bleiben und nicht zu verkaufen, 2. der Bereich 4.800 Punkte beimS&P 500 tatsächlich als Unterstützung diente und zu einer Erholung (von bislang rund 700 Punkten bzw. 14 Prozent) führte sowie 3. es sich auszahlte, Gold und Silber hold zu bleiben, denn beide Edelmetalle haben in diesen drei Wochen kräftig zugelegt, die Goldaktienindizes sogar einen fulminanten Ausbruch in neue Höhen geschafft.
Der Goldpreis in US-Dollar kennt seit dem großen Ausbruch Anfang März 2024 nur die Richtung nach oben – mit milden Korrekturen im Rückspiegel. Dies ist ein klarer Bullenmarkt, in dem Sie strategisch und schwerpunktmäßig physisch investiert sein sollten bis zur finalen Euphoriephase, die noch in der Ferne liegt. Bis zur allgemeinen Begeisterung wird es immer wieder – kurze harte oder zeitraubende mildere Korrekturen – geben, in denen der Goldmarkt Überoptimismus abkühlen lässt und durchatmet vor der nächsten Etappe in der langfristigen Hausse. Wer sich diesen Rhythmus eines Gold-Bullenmarktes klarmacht, wird nicht in oder gar am Ende einer Korrektur emotional panisch verkaufen, sondern solche Gelegenheiten zum (Zu)Kauf mit einer taktischen Trading-Position nutzen. Eine Zwischenkorrektur ist nun wahrscheinlicher geworden, obwohl die Fundamentaldaten für Gold eindeutig bullish sind und vorerst bleiben. Die kurz- und mittelfristigen Wendepunkte hängen in erster Linie von der Stimmung ab. Hier zeigt sich aktuell ein gemischtes Bild. Positiv fällt auf, dass die gesamte Netto-Longposition der Spekulanten in Comex-Goldfutures Anfang Februar dieses Jahres mit 328.000 Kontrakten ihren Höchststand erreichte und seitdem auf etwa 200.000 Kontrakte gefallen ist, obwohl der Goldpreis inzwischen um etwa 400 Dollar höher liegt. Der Optimismus der Spekulanten hat sich also sogar verringert. Andererseits überschlagen sich die Analysten der Großbanken, wenn es darum geht, ihre Goldpreisziele anzuheben. Und die Presse „trommelt“ lauter. Bei diesen Voraussetzungen sollte man nicht gierig werden.
Die Kursentwicklung gibt erste Anzeichen dafür, dass eine mehrwöchige Preisspitze in Sicht ist. So beendete der Goldpreis die vergangene Woche mit einem Nettoverlust, nachdem er zunächst auf ein neues Allzeithoch gestiegen war. Dies ist ein klares Warnzeichen, mehr nicht. Ein Anstieg auf 3600 Dollar bleibt kurzfristig möglich. Da der Goldpreis seinen gleitenden Durchschnitten weit enteilt ist, wäre eine baldige Verschnaufpause sogar hilfreich. Obiger Chart gibt Hinweise auf die wahrscheinlichen Preisziele einer Korrektur: erstens knapp unter 3000 Dollar, nahe dem 20-Tage-Durchschnitt (aktuell um 2900 Dollar) sowie bei der starken Unterstützung 2800 Dollar.
Im Moment wird vielfach der Absturz bis hin zum Tod des Dollars vorausgesagt. Dies dürfte sich als schlechtes Timing und reichlich verfrüht erweisen. Ein Blick auf den Chart suggeriert das. Denn der Dollar ist bereits seit Jahresbeginn und stark gefallen, hat die Tiefpunkte der letzten drei Jahre unterboten, sich dabei weit vom 50-Wochen-Durchschnitt (blaue Linie) entfernt und einen RSI von unter 30, was meist Ausgangspunkt für eine Erholung war. Der Greenback ist gerade ähnlich stark nach unten überdehnt, wie Gold und die Minenaktien nach oben. Damit befindet sich die US-Währung in einem mittelfristigen Abwärtstrend, innerhalb dessen aber bald eine mehrwöchige Gegenbewegung einsetzen sollte. Eine Erholung in dieser Woche mit Swing beim ausgebombten Dollar würde den Start einer Korrektur im Edelmetallkomplex begünstigen. Im Laufe der nächsten Jahre werden sowohl Dollar als auch Euro weiter an Kaufkraft einbüßen. Ausblenden sollte man dennoch nicht, dass die USA trotz Entleerung der Waffenvorräte das mächtigste Militär der Welt haben und 25 Prozent der Weltwirtschaft ausmachen. Der Status des Dollars als Weltreservewährung ist noch intakt, er wird für über 75 Prozent des internationalen Handels und Bankwesens verwendet. Gleichwohl sollten Sie schon jetzt den Großteil Ihrer „Liquidität“ nicht in Dollar oder Euro, sondern mit Gold und Silberin Barren- oder Münzenform halten. Währungen sind ein Wortwitz, denn sicher ist nur, dass sie nicht währen, sondern entwerten. Wer dem Staat und Banken vertraut, hat schon immer auf Sand gebaut. Sobald sich dies herumspricht, ist es zu spät zum reagieren. Dann gilt: Die Letzten beißen die Hunde.
Der Aufmacher im großen US-Finanz-Wochenmagazin Barron’s spricht nach aller Erfahrung für eine zumindest mehrwöchige Verschnaufpause/Korrektur beim Goldpreis sowie Dollar-Erholung. Nach diesem Luftholen wird Gold neue Preishochs markieren. Warum die Angst vor einem langfristigen Goldpreis-Top mit mehrjährigem Absturz in der Folge unbegründet ist? Barron’s würde nicht fragen: „Wie lange kann der Goldrausch andauern?“ sondern in etwa so titeln: „Familienväter stürmen Banken und Edelmetallhändler, Hausfrauen prügeln sich um Gold- und Silbermünzen. Kein Zweifel am nächsten Goldpreis-Ziel 25.000 Dollar“.
Auch der Goldminensektor – hier repräsentiert durch den HUI Gold Bugs Index – befindet sich nach seinem Ausbruch auf neue Höhen in einer letztlich gesunden mehrwöchigen Korrektur, der neue Rekordkurse folgen werden. Diese Einschätzung stützt sich darauf, dass sowohl der HUI als auch der ETF GDX zum Ende der Sitzung am Freitag eine „Outside-Down-Woche“ anzeigten – eine Woche mit einem niedrigeren Schlusskurs, in der der Preis über dem Höchststand und unter dem Tiefststand der Vorwoche gehandelt wurde. Eine starker Rückgang der Minenaktien ist unwahrscheinlich, denn trotz zuletzt guter Performance sind sie historisch im Vergleich zu Gold extrem unterbewertet. Erste Unterstützung liegt bereits im Bereich um 370 Punkte.
Der Silberpreis hielt sich freundlicherweise an das vor drei Wochen favorisierte Drehbuch, erholte sich kräftig, verharrt aber noch in seiner 6-Monats-Handelsspanne. Der Kampf um die 33 Dollar war/ist beispiellos. Über viele Wochen gelang es dem Bankenkartell, Silber an der Marke von 33 Dollar zu deckeln, obwohl der Goldpreis beinahe täglich anzog. Jetzt besteht noch ein kurzes Zeitfenster zum Durchmarsch Richtung 37 bis 40 Dollar. Beim nächsten mittelfristigen zyklischen Anstieg – zu erwarten ab Mitte Mai/Juni – wird der Silberpreis nicht mehr zu bremsen sein.
Perfekt befolgte das meistbeachtete Börsenbarometer der Welt S&P 500 die Regieanweisung von vor drei Wochen: „Besonders die Region um 4800 Punkte sollte als Unterstützung dienen und als Zwischenboden zu einer Erholung führen.“ Die Erholung läuft und könnte bis zu einem Test der Jahreshochs andauern, denn im Gegensatz zu den Goldminen zeigten sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq 100 eine „Outside Up“-Umkehrwoche – also eine Woche, in der der Kurs unter dem Tief der Vorwoche notierte und dann über dem Hoch der Vorwoche schloss.
Stärke zeigt auch Bitcoin. Kraftvoll gelang der Ausbruch aus einem dreimonatigen Abwärtstrend. Dabei wurden alle wichtigen Durchschnittslinien überwunden. Wie auch der Goldpreis, befindet sich Bitcoin in einem langfristigen Bullenmarkt. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass wir auf höhere Hochs im Bereich 120.000 bis 130.000 Dollar zulaufen. Im Vergleich zum US-Aktienmarkt ist Bitcoin vorzuziehen, da hier die geopolitischen Risiken fehlen.
Das Sieben Sieger Wohlstands-Depot nach 13 Monaten
Ende März 2024 wurde ein Depot mit Einzelwerten aufgelegt, nachdem der Goldpreis nach langer Konsolidierung Anfang März 2024 ausbrach und eine neue Hausse-Etappe begonnen hatte. In alphabetischer Reihenfolge sind es diese sieben Titel mit Name, Kürzel, Startkurs vom 26.3.2024, sowie Ergebnis bis 25.04.2025 und zum Hoch in diesem Zeitraum:
Sechs Werte von sieben liegen nach einem Jahr und einem Monat im Gewinn. Im Durchschnitt ergibt sich per Stichtag ein Plus von 42,2 Prozent, ohne den negativen Ausreißer New Found Gold ein Zuwachs von 60,3 Prozent. Auf Basis der Höchstkurse seit Empfehlung zeigt sich ein Gewinn von im Durchschnitt 80,8 Prozent. Dies unterstreicht die extremen Schwankungen in diesem Börsensegment.
Wer (Teil-)Verkäufe erwägt, sollte dies bei Newmont und Regis Resources umsetzen. Für dosierte Nachkäufe empfiehlt sich New Found Gold, wo die Resourcenschätzung niedriger als erwartet ausfiel, was jedoch am extrem konservativen Ansatz lag. Das Vorkommen hat unverändert gute Aussichten, weshalb der legendäre Minen-Investor und Milliardär Eric Sprott zukauft. Basis-Investment bleibt das Wikifolio Die Royalty Strategie mit einzigartiger Konzeption und Erfolg.
Das Wikifolio DIE ROYALTY STRATEGIE eignet sich bestens als Kernposition für auf Edelmetalle setzende Anleger. Ins Wikifolio wandern die Aktien von Unternehmen mit dem cleversten Geschäftsmodell, nämlich andere für sich arbeiten zu lassen und Lizenzgebühren zu kassieren. Die Royalty-Firmen betätigen sich als Geldgeber. In den letzten Wochen wurde DIE ROYALTY STRATEGIE vielfach mit dem Prädikat „High Performance“ausgezeichnet.
Über Christian Wolf
Christian Wolf hat seit 30 Jahren Erfahrung mit den Finanzmärkten. Er beobachtet und analysiert die Aktien-, Anleihen- sowie Rohstoffmärkte weltweit und ist routiniert im Handel mit Wertpapieren. Zudem gilt er als versierter Kenner historischer und geopolitischer Zusammenhänge.
Der Diplom-Betriebswirt berät ausgesuchte Unternehmer und Privatleute bei ihren Investitionen. Für renommierte Magazine und Informationsdienste, u.a. "Fuchsbriefe" und "Focus Money" sowie den einzigen bankenunabhängigen Währungsbrief Europas war er als Finanzredakteur tätig.
Bekannt ist er für treffsichere Prognosen. Im Jahr 1998 sprach er bei 333 US-Dollar eine Kaufempfehlung für Platin aus. Das Edelmetall stieg von da an bis auf 2300 Dollar Anfang 2008. Zum Ausstieg aus dem Neuen Markt "bimmelte" er beim realen Jahrhunderthoch deutscher Aktien im März 2000. Antizyklisch blies er im Jahr 2000 zum Einstieg in Gold und Goldaktien, deren Index in den Folgejahren 1500 Prozent gewann.
Wolf spürt mit Vorliebe die großen Trends frühzeitig auf, er geht dem Geld entgegen, statt ihm nachzulaufen. Basis seiner Strategie ist die antizyklische Anlagestrategie, da Gewinne im billigen Einkauf liegen.
Christian Wolf war freier Autor für Gold & Money Intelligence, Focus Money Vermögensverwalter, Kopp-Verlag, Compact, eigentümlich frei und Junge Freiheit. 2013 erschien im Kopp Verlag sein Dossier Gold strategisch und taktisch richtig kaufen und 2019 das Buch "Dumm, dümmer, deutsch".
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FOCUS MONEY in Ausgabe 33/2019 über Wolfs Wiki:
Viele Auszeichnungen: Das Zertifikat „Wolfs Wahl“ hamsterte auf der Wikifolio-Plattform bislang Auszeichnungen wie sowjetische Offiziere Orden. Das Papier ist ein „Bestseller“ mit einer „High-Performance“, ist „aktiv diversifiziert“ und hat „treue Anleger“.